15 . November 2018
Wir sind mit SCRIBERS[HUB] angetreten, um auf der einen Seite schnell den passenden Qualitäts-Schreiber für Auftraggeber zu finden und auf der anderen Seite etwas gegen das Verramschen von Leistungen im Journalismus und im Textbusiness zu tun. Nach knapp zwei Jahren SCRIBERS[HUB], vielen spannenden, überraschenden und auch ein paar unschönen Momenten, Zeit für uns ein Resümee zu ziehen. Das SCRIBERS[HUB]-Team hat Gründerin Sabine Fäth hierzu befragt:
Heute, nach über zwei Jahren SCRIBERS[HUB]: Was macht SCRIBERS[HUB] einzigartig?
Unsere Community ist handverlesen und wir stehen hinter all unseren verifizierten Schreibern. Bevor wir interessierte Schreiber akzeptieren, überprüfen wir Arbeitsproben und Referenzen und klären Schwerpunktthemen, Erfahrungen, Interessensgebiete und Know-how ab. Wir ermöglichen unserer Community kostenlos, also ohne eine Vermittlungsgebühr von ihrer Seite, an gute Aufträge zu kommen, deren Honorar wir im Voraus schon im Groben für sie abklären. So vermeiden wir Preisdumping und tragen nicht zum Verramschen des wichtigen Handwerks bei, was ein großer Teil unserer Arbeit ist. Ein weiterer Punkt ist die Wertschätzung für gute Inhalte. Wenn Kunden nur einen Auftrag „quick & dirty“ vergeben wollen, dann können sie sich woanders hinwenden. Durch den Verifzierungsprozess filtern wir auch den Markt der Freelancer. Eine junge Mama-Bloggerin oder ein Student, der nebenher schreibt, werden für die Plattform erst gar nicht zugelassen. Da der Name „Texter“ nicht geschützt ist, denken viele „ach, das bisschen Text, das kann ich schon“. Weit gefehlt. Mit SCRIBERS[HUB] haben wir ein einzigartiges Netzwerk an Qualittässchreibern aufgebaut und das schätzen unsere Kunden aus Agenturen, Verlagen und Firmen aller Branchen. Wenn Schreiber wüssten, wie viele Aufträge wir ablehnen, weil diese nur Cents pro Satz oder wenige Euro pro Seite bezahlen wollen, und wie viele Gespräche wir zu diesen Themen mit potentiellen Auftraggebern führen.... SCRIBERS[HUB] ist der Gate Keeper und Matchmaker für Qualität und entsprechende Honorare. Das ist unsere Mission.
Was bedeutet das für die Schreiber? Gibt es wichtige Regeln, um langfristig von der Community profitieren zu können?
Dadurch, dass wir unser Netzwerk so aufgebaut haben, dass jeder einzelne durch unsere Hände gegangen ist und wir vorab schon die Rahmenbedingungen für den Auftrag verhandeln, können wir es möglich machen für unsere Kunden innerhalb von 24 Stunden den passenden Kandidaten zu finden.
Um das zu gewährleisten, ist es unabdingbar, dass Schreiber, die wir für einen Auftrag anschreiben, sich schnellstmöglich zurückmelden und uns mitteilen, ob sie Interesse an dem Job haben. Wer für einen bestimmten Auftraggeber nicht arbeiten will, oder zu dem benötigten Zeitraum nicht verfügbar ist, sollte dies auch schnellstmöglich kundtun, damit wir wissen, dass wir es mit einer verlässlichen Person zu tun haben. Wer mit uns zuverlässig und Hand in Hand arbeitet, kann durch uns gute Aufträge und oft auch langfristig zahlbereite Kunden für sich gewinnen.
Passiert es oft, dass Schreiber/Innen einen Auftrag ablehnen? Ist das ok?
Es kommt vor, dass jemand vergessen hat Urlaub oder ausgelastete Kapazitäten im Profilkalender einzutragen, oder auch, dass jemand für einen bestimmten Auftraggeber nicht arbeiten will. Es soll ja von beiden Seiten passen und daher ist auch ein Ablehnen von Seiten des Freelancers für uns völlig ok.
Was machst du, wenn ein Schreiber regelmäßig Aufträge ohne Begründung ablehnt?
Das ist in dieser Häufigkeit noch nie vorgekommen. Wer kein Interesse mehr an SCRIBERS[HUB] hat, kann jederzeit sein Profil löschen lassen. Letztendlich ist jeder Schreiber freiwillig und kostenfrei in unserer Datenbank. Wer kein dauerhaftes Interesse an Neuaufträgen hat, der sollte ehrlich zu sich sein und uns mit der Löschung des Profils beauftragen. Auch wenn man sich für eine dauerhafte Festanstellung entscheidet oder in Elternzeit geht, dann ist es wichtig, sein Profil inaktiv zu stellen bzw. uns zu informieren. Wie schon beschrieben, haben nur aktive Profile auch die Chance vermittelt zu werden.
Die Suche nach dem richtigen Schreiber erfordert viel Fingerspitzengefühl, aber auch viel Vertrauen. Was bedeutet das für die Arbeit im SCRIBERS[HUB]-Team?
Vertraulichkeit ist bei vielen Aufträgen seitens des Auftraggebers Voraussetzung, denn unsere Kunden erwarten eine top Vermittlungsleistung. Qualitätstexter für Qualitätsprojekte. Viele Kunden möchten bei der Kontaktsuche nicht genannt werden und erwarten höchste Vertraulichkeit. Daher erhalten Texter, die für den Auftrag in Frage kommen, oft die Anfrage: „Große deutsche Kommunikationsagentur sucht ...“ oder „Pressestelle eines Maschinenbauherstellers sucht...“ Die Daten unserer Kunden und unserer Schreiber schützen wir entsprechend der DSGVO. Aber bei Informationen rund um einen Auftrag hilft keine EU-Datenschutzgrundverordnung, sondern nur gesunder Menschenverstand. Entsprechend wichtig ist es, dass auch unsere Schreiber-Community bei Anfragen mit den erhaltenen Informationen und Details vertraulich umgeht. Noch mal, unsere Community bekommt durch SCRIBERS[HUB] die Möglichkeit kostenlos an Aufträge zu kommen, mit uns als Gate Keeper und Qualitätsgarant. Wenn ein Auftrag nicht interessant erscheint oder man für den Auftraggeber nicht arbeiten möchte, dann reicht ein einfaches: „Nein, danke“. Wir nehmen es niemandem übel, wenn er oder sie einen Auftrag ablehnt. Wichtig ist jedoch, dass beide Seiten sich auf Diskretion verlassen können.
Ist es in deinen Augen ok, wenn die Schreiber öffentlich über angebotene Honorare sprechen?
Honorarverhandlungen gehören nicht an die Öffentlichkeit. Schließlich ist es ein Versprechen zwischen zwei Parteien. Dem Kunden und dem Dienstleister gegenüber. Und diese Vertrauensebene sollte man niemals aufs Spiel setzen. Wenn es hier Probleme gibt, dann sind wir da, um zu unterstützen.
Sollte ein Mitglied der SCRIBERS[HUB]-Community einen Ersatz besorgen, wenn er oder sie vergessen hat sich abzumelden, weil er oder sie keine Kapazitäten hat?
Nein. Ich verstehe, dass man für Ersatz sorgen will, wenn man es versäumt hat den SCRIBERS[HUB]-Kalender zu pflegen. Aber in diesem Punkt unterscheiden wir uns deutlich vom freien Markt. Wenn dort ein Kunde anfragt und ein Freelancer keine Zeit hat, empfiehlt er jemand anderen. Wir vermitteln ausschließlich Mitglieder unserer Community, denn nur dann können wir auch die Qualität gewährleisten. Sonst wäre die Arbeit, die Community handverlesen aufzubauen, sinnlos gewesen und wir wären am Ende auch nicht so erfolgreich, was unsere Matches angeht.
Du hast vorhin schon beschrieben, dass Anfragen oft ohne Kundennamen rausgehen, welche Gründe gibt es dafür? Kannst du uns ein Beispiel geben, ohne zu viel zu verraten?
Wir hatten kürzlich eine Anfrage einer Agentur, da ging es um PR-Aktivitäten für einen namhaften Sportler mit hohem Bekanntheitsgrad. Bei dieser Angelegenheit war ganz klar vorgegeben, dass wir die Sportart nennen konnten, aber nicht den Namen. Da man Texter mit hoher Kompetenz im Sportbereich suchte, war es wichtig, Expertise und Kompetenzen auszuloten, unabhängig von der Begehrlichkeit mit einer prominenten Person zusammenzuarbeiten.
Die Schreiber, die sich bei SCRIBERSHUB zur Verifizierung bewerben, geben jede Menge Daten, Textproben und Referenzen an. Du bist dir der Sensibilität der Daten bewusst. Wie schützt du diese und was gibst du an Auftraggeber heraus?
Das Profil der verifizierten Schreibers können nur wie intern einsehen. An den Kunden gehen die Kontaktdaten, für den Auftrag notwendige Arbeitsproben und ein Kurzprofil seiner Expertise. Und das alles erst, wenn der Schreiber ein hohes Interesse an dem Auftrag und freie Kapazitäten signalisiert hat. Wenn er dann für die Auswahl des Kunden in Frage kommt, informieren wir ihn vorab und schicken ihn mit ins „Rennen“, d.h. die Kunden erwarten von uns eine kuratierte Auswahl an Kandidaten. SCRIBERS[HUB] ist ein Matchmaker und vermittelt die besten Kontakte für den Job. Der Kunde entscheidet dann am Ende, welcher der Kandidaten sein „perfect match“ ist.
Gerade bei freien Schreiber/Innen ist das Honorar ein großes Thema. Oft wird zu wenig bezahlt und viele befinden sich im Dilemma zwischen Auftrag annehmen und sich unter Wert verkaufen, oder ablehnen und seinen eigenen Wert zu vertreten. Was wünscht du dir von Schreibern: Wie sollen sie mit Honorarvorstellungen der Auftraggeber umgehen, die in ihren Augen deutlich zu niedrig sind?
Wir ermitteln schon im Voraus mit dem Kunden die Honorarhöhe, so muss ein Kandidat nicht mehr direkt in Verhandlung treten, sondern weiß bereits, auf was er sich einlässt. Generell gilt: Jeder sollte sein Honorarsatz im Kopf haben und genau ausrechnen, was ihn der Auftrag an Zeit und Mühe kostet. Wer sich unter Wert verkauft, ist auch nichts wert. Und Kandidaten, die erklären können, weshalb sie zu diesen Konditionen nicht arbeiten, sind mir lieber, als die vielen da draußen, die die Marktpreise verhunzen.
Was passiert, wenn Schreiber sich unter Wert verkaufen?