„Die unmittelbaren Begegnungen, die eigenen Beobachtungen, die echten Emotionen kann keine KI ersetzen“

Die unmittelbaren Begegnungen, die eigenen Beobachtungen, die echten Emotionen kann keine KI ersetzen
Die unmittelbaren Begegnungen, die eigenen Beobachtungen, die echten Emotionen kann keine KI ersetzen

Qualitäts-Content ist wichtiger denn je! Deshalb vermittelt SCRIBERS[HUB] auch erstklassige TexterInnen, AutorInnen und JournalistInnen dafür.
In der Interview-Reihe „Content-Buzzer“ stellt Sabine Fäth, Gründerin von SCRIBERS[HUB], Kommunikationsprofis alle 14 Tage diese Fragen:

Laslo Seyda, Co-Founder und Editorial Director WILDYARD

Was bedeutet Content für Dich?

Ich habe lange als Reporter und Redakteur für Verlage und Agenturen gearbeitet. Das Erzählen von Geschichten liegt mir also besonders am Herzen. Inzwischen habe ich mit WILDYARD auch eine eigene Agentur gegründet, die journalistische Inhalte für nachhaltige Unternehmen, Organisationen und Projekte produziert. Ich bin der festen Überzeugung, dass man die Menschen für so ziemlich alle Themen begeistern kann, wenn man das richtige Format oder eine spannende Perspektive findet, komplexe Informationen verständlich und unterhaltsam aufbereitet und die Leser:innen, Zuschauer:innen und User:innen bei ihren Gefühlen packt. Kurz: gutes Storytelling.

Was war der schlechteste Content, dem Du begegnet bist?

Die Wahrnehmung von „schlecht“ ist natürlich sehr subjektiv. Beim Thema Nachhaltigkeit steht die Content-Produktion aber vor völlig neuen Herausforderungen, die ein ganz anderes Denken erfordern. Das Thema ist einfach wahnsinnig komplex, tangiert neben der Ökologie ja auch soziale und wirtschaftliche Aspekte, die sich wechselseitig beeinflussen. Einfache Lösungen gibt es da nicht, auch nicht in der Kommunikation. Ich muss da immer an die Kampagne #LoveShareProtect denken, mit der Mobilfunkanbieter Vodafone Ende 2021 sein Netz und das iPhone 13 beworben hat. Da wurde großspurig versprochen, den „bisher nachhaltigsten TV-Werbespot“ zu produzieren, einen „Lern-Case für die gesamte Branche“. Ein löblicher Vorsatz. Dann sehe ich aber im Behind-the-scenes-Video wie eine Crew aus 20 oder 25 Leuten durchs Gebirge zwischen Italien und Slowenien stapft. Es wird dann zwar noch erklärt, dass alle mit der Bahn angereist sind; dass man das letzte Stück zu den Locations mit dem E-Auto oder zu Fuß hinter sich gebracht habe; dass am Set nur mit natürlichem Licht gearbeitet wurde; dass nur lokales Essen auf den Tisch kam; dass der restliche CO2-Ausstoß kompensiert wurde. Ich fand das alles aber trotzdem ziemlich absurd. Das iPhone 13 hatte für damalige Verhältnisse eine ziemlich gute Kameraleistung, im Werbespot spielt das sogar eine Rolle. Warum ist denn da vorher niemand auf Idee gekommen, das Ding einmal eine:r talentierten Filmemacher:in in die Hand zu drücken und damit loslaufen zu lassen, so ganz alleine? Das wäre wesentlich nachhaltiger gewesen – und ganz nebenbei noch wahnsinnig gutes Storytelling, mit dem man das Produkt viel effektiver hätte bewerben können.

Wie gelingt guter Content in Zeiten von ChatGPT und Co.?

Wenn man Künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst benutzt, kann sie eine große Hilfe bei der Recherche sein, eine tolle Inspiration bei der Ideenfindung und Kreation. Um aber wirklich im Gedächtnis zu bleiben, braucht es originelle und vor allem authentische Inhalte. Wenn ich also etwas Unverwechselbares kreieren will, muss ich vor die Tür gehen, muss ich mit meiner Umwelt in Berührung kommen. Die unmittelbaren Begegnungen, die eigenen Beobachtungen, die echten Emotionen kann keine KI ersetzen. Und bis Maschinen mit Gesprächspartner:innen mitfühlen, sie konfrontieren, deuten, interpretieren, den eigenen Gedanken eine Stimme verleihen können, wird es hoffentlich noch ganz ganz lange dauern…

Vervollständige den Satz: Content ist immer…

…wichtiger für die Identitätsbildung für Unternehmen und Organisationen. Höchste Zeit also, dass diese Unternehmen und Organisationen mehr und besser kommunizieren. Vor allem in Sachen Nachhaltigkeit. Dieses Thema wird in naher Zukunft für alle Unternehmensbereiche relevant sein.

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