„Am Ende des erstellten Contents stelle ich die „So What?“ und „What Now?“- Fragen“

am Ende des erstellten Contents die "So What?" und "What Now?"- Fragen zu stellen.

Qualitäts-Content ist wichtiger denn je! Deshalb vermittelt SCRIBERS[HUB] auch erstklassige TexterInnen, AutorInnen und JournalistInnen dafür.
In der Interview-Reihe „Content-Buzzer“ stellt Sabine Fäth, Gründerin von SCRIBERS[HUB], Kommunikationsprofis alle 14 Tage diese Fragen:

Christina Leonhart,  Senior Content Strategin & Texterin bei Kunde & Co

Was bedeutet Content für Dich?

Content bedeutet für mich in erster Linie, Wissen auf sinnvolle und inspirierende Weise zu vermitteln, sei es durch Videos, Webseiten, Fachartikel, Whitepaper oder SoMe Posts. In meinem Alltag bewege ich mich hauptsächlich in der B2B-Kommunikation von Industrien, die auf den ersten Blick eher „unsexy“ erscheinen. Dadurch ist Content häufig ein Mix aus Denkprozess, Detektivarbeit und Endprodukt. Ein Denkprozess, da man sich durch einen Haufen technischer Informationen, Experteninterviews und Jargon arbeitet. Detektivarbeit, durch die Suche nach der einen Perspektive, die beides vermittelt: eine inspirierende Story und jede Menge fachspezifischer Informationen. Und schlussendlich auch ein Endprodukt, das idealerweise den Auftrag der Wissensvermittlung beibehält und sich nicht von einfacher, produktfokussierter Kommunikation abbringen lässt.

Was war der schlechteste Content, dem Du begegnet bist?

Schlechter Content entpuppt sich durch eine hohe „Fluff-Rate“. Es ist erstaunlich einfach, einen langen, inhaltsleeren Text zu schreiben. Jeder kennt wahrscheinlich das Gefühl, am Ende eines Artikels/einer Webseite usw., immer noch nicht richtig verstanden zu haben, worum es geht und warum dieser Content überhaupt existiert. Etwas weniger intuitiv: Unter „Fluff“ fällt für mich auch Content, der mit Fakten, technischem Jargon und Produktinformationen überladen ist, ohne Bezug zum Kontext und den täglichen Herausforderungen der Leserschaft. Man erkennt schnell, ob jemand den zusätzlichen Schritt unternommen hat, um sich selbst kritisch zu hinterfragen, warum und für wen der produzierte Content relevant ist. Mir persönlich hilft es häufig, am Ende des erstellten Contents die „So What?“ und „What Now?“- Fragen zu stellen. Egal ob es sich um ein Whitepaper, eine Webseite oder einen Social-Media-Beitrag handelt, wenn ich nach dem Lesen des Contents nicht mit Argumenten ausgestattet bin, um mich selbst (und andere) davon zu überzeugen, warum der Content relevant ist und welche Handlung daraus resultiert, weiß ich, dass was nicht funktioniert.

Wie gelingt guter Content in Zeiten von ChatGPT und Co.?

Guter Content schafft es, Inhalte zur richtigen Zeit, mit der richtigen Zielgruppe und dem richtigen Format zu matchen. Das erfordert ein strategisches Mindset, das von Anfang bis Ende beibehalten werden sollte. ChatGPT kann bei der Content-Erstellung unterstützen, zum Beispiel durch allgemeines Brainstorming, Sparring und auch gerne durch zusätzliche Korrekturlesungen. Weiter darüber hinaus gehe ich allerdings ungern. Denn trotz detaillierter Prompts ist die „Fluff-Rate“ dann doch etwas zu hoch und die Reflexionsfähigkeit (bisher) etwas zu niedrig. Alle Tätigkeiten, die unter den Schirm der Content Strategie fallen (wie das Herauszoomen, die Betrachtung der gesamten User Journey und der Touch Points, die Überlegung des Formats und die Formulierung möglicher nächster Schritte), kann ChatGPT nicht zufriedenstellend ausführen. Deshalb bin ich (noch) der Meinung, dass richtig guter Content nur durch eine gesunde Arbeitsteilung zwischen Mensch und KI möglich ist. Wie sich das in Zukunft entwickeln wird, bleibt spannend.

Vervollständige den Satz: Content ist immer …

… eine Chance, etwas Spannendes und Neues zu lernen – und sollte idealerweise auch nur dafür genutzt werden.

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