Der Input von Freelancern ist wie das Salz in der Suppe. Aber was macht einen guten Freien aus? In der Interview-Reihe „Textgeflüster“ hakt Sabine Fäth, Gründerin von SCRIBERS[HUB] bei allen, die die Zusammenarbeit mit Freelancern schätzen, nach.
Diesmal mit Dorothee Seedorf, Interimsleitung Marketing, diverse Unternehmen & freie Unternehmensberaterin Strategie/Marketing/DD.
1. In welcher Situation buchst du einen freien Texter/Journalist/Autor dazu und warum? Bedarf an freien Autoren habe ich beispielsweise, wenn es sich um die Erstellung von Texten im Marketingbereich handelt, dies können SEO-Texte oder auch ganze Abhandlungen, wie Whitepaper oder Blogartikel, sein. Da ich sowohl in der Vergangenheit, als auch jetzt als Beraterin für diverse Branchen und Unternehmen arbeite, stelle ich oft fest, dass es in den Unternehmen meist nicht genug Content-Ressourcen gibt. Diese werden mitunter aus Kostengründen auf einem kleinen Niveau gehalten. Dazu kommt, dass man externe Autoren gezielt nach ihrem Erfahrungsschatz und Branchen Know-how auswählen kann. Abhandlungen, wie Blogartikel oder Whitepaper, erfahren so eine tiefe Fachkompetenz und werden auch vom Fachpublikum später als wertvolle Informationsquelle geschätzt. Nur mit einer solchen Qualität können sich Unternehmen nachhaltig eine loyale Leserschaft aufbauen und diese gezielt für weitere Produkte oder Newsletter Registrierungen begeistern und somit auch konvertieren.
2. Gibt es Situationen, in denen dein eigenes Netzwerk für die Suche eine/s Freien nicht ausreicht? Welche sind das? Ich habe mir über die letzten 16 Jahre ein sehr großes Netzwerk aufgebaut, treffe aber immer wieder in den Jobs auf Situationen, bei denen ich kurzfristige Unterstützung benötige. Gerade unter dem Aspekt der notwendigen Schnelligkeit fallen dann oft eigene Kontakte in der Breite aus, da sie auf anderen Projekten sind, oder aber zum Teil Kompetenzen in gewissen Branchen oder mit Partnern/Tools, etc. fehlen. Hier ist es umso entscheidender auf Kontakte von Kontakten oder eben SCRIBERS[HUB] zurückgreifen zu können.
3. Was war deine beste Erfahrung mit einem freien Texter/Journalist/Autor und warum? Meine beste Erfahrung war das proaktive Angebot einer freien Journalistin auf eine Festanstellung. Im Vorfeld stand bereits für sie fest, dass eine Festanstellung für sie nicht in Frage kommen würde. Aufgrund dieser Tatsache, war Ihr Angebot so auf den Punkt und überzeugend, dass für mich eine Ablehnung nicht in Frage kam. Im persönlichen Gespräch zeigte sie eine unglaubliche Kompetenz, nicht nur bezüglich hochwertiger Contentarbeit, sondern sie brachte auch eine breite Erfahrungen mit unterschiedlichen Unternehmensprozessen mit, bspw. im Ablauf von Contenterstellung in Einbezug von SEO Maßnahmen. Ich habe mich dann für eine externe Zusammenarbeit entschieden und bin auch heute noch von der Schnelligkeit und Perfektion der Arbeit begeistert.
4. Der Rat, den ich freien Textern/Journalisten/Autoren unbedingt geben würde, lautet … Da ich selbst seit Jahren Beratungserfahrung habe, kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, ein schnelles Verständnis davon aufzubauen, was der Kunde erwartet, wie interne Prozesse aussehen und proaktiv Hilfestellung anzubieten, was verbessert werden könnte. Für die Selektion der richtigen Person ist es dann wichtig, ein klar herausgearbeitetes Profil nebst Schwerpunkten aufzuzeigen. Gewiss können Texter oft über alles schreiben, die Frage ist aber, in welcher Tiefe und Ausprägung. Wenn Firmen hochwertigen Content suchen, dann mit gezielt ausgewählten Personen, die eine Expertise auf eben diesem Wissensgebiet mitbringen. Als Beispiel nehme ich hier einmal Ärzte oder Experten im Energiewesen. Eine Ärztin wird auch mit Studium und Praxiserfahrung kaum in der Lage sein zu jedem Wissensgebiet detaillierte Abhandlungen zu schreiben. Genauso verhält es sich mit Experten im Energiewesen, Solartechnik ist nicht gleichzusetzen mit den Raffinessen einer Windenergieerzeugung. Macht euch klar, wo ihr die Experten seid! Unternehmen werden später sowieso fragen, ob ihr euch auch andere Themengebiete vorstellen könnt. Das Wichtigste ist erstmal einen Fuß rein zu bekommen. Wenn dies geschehen ist, dann versucht euch schnell in die internen Prozesse und Schreibstile bzw. Brandvoice einzuarbeiten.
5. Mein wichtigster Grundsatz im Umgang mit Freien lautet… Ich selektiere freie Mitarbeiter nach der Kernkompetenz ihrer bisherigen Arbeiten. Für mich ist es entscheidend, ob Autoren in der Lage sind, selbst zu verstehen für welche Audience sie gerade den Text verfassen. Jede Audience, ob auf der Webseite, in Social Media oder im Blog (B2C oder B2B Fokus), bedarf einer anderen Ansprache als auch Aufarbeitung der Informationen. Hier ist auch die visuelle Darstellung der Inhalte und Schaffung von Denkpausen im Text von entscheidender Bedeutung.
6. Was wünscht du dir in der Zusammenarbeit mit Freien von diesen für eine reibungslose Zusammenarbeit? Eine schnelle Integration ins Unternehmen und der Aufbau des Verständnisses für Zielgruppen, Unternehmenssprache und Stilistik. Neben der reinen Contenterstellung sollte gerade in heutigen Zeiten in Verständnis für SEO vorhanden sein.