Kai Bargmann: „Content braucht 10 Prozent Inspiration und 90 Prozent Besonnenheit, Umsicht und Stehvermögen“

Kai Bargmann im Scribershub Content Buzzer
Kai Bargmann im Scribershub Content Buzzer

Guter Content ist wichtiger denn je! Deshalb vermittelt SCRIBERS[HUB] auch erstklassige TexterInnen, AutorInnen und JournalistInnen für Qualitätsinhalte. In der Interview-Reihe „Content-Buzzer“ stellt Sabine Fäth, Gründerin von SCRIBERS[HUB], Kommunikationsprofis alle 14 Tage diese Fragen:

Kai Bargmann, Quality Content Provider von Better Media

Was bedeutet Content für Dich?

Teig, den ich kneten kann. Stoff, der mich anregt. Eine kreative Aufgabenstellung, auf der ich herumdenke und für die ich eine Lösung finde. Einen kommunikativen Prozess, den ich erfolgreich moderiere.

Was war der schlechteste Content, dem Du begegnet bist?

Ich erinnere mich an zwei verschiedene Fälle. Im einen war der Content von zaghaften Korrektoren und marktfernen Verhinderern in Fach- und Rechtsabteilung jeder Aussage beraubt. Regulatorische Anforderungen führten dazu, dass selbst die Zwischenüberschriften Fußnoten hatten. – Im anderen hatte die Geschäftsführung das Projekt an einen ungeliebten Mitarbeiter delegiert. Der nahm das Projekt dann in erstaunlicher Weise unter seine Fittiche: Er machte es zu einer persönlichen Spielwiese und scherte sich wenig um Ziele und Leser. Bei seiner Pensionierung gelang es ihm, die ausführende Agentur für den bedauerlichen Zustand der Publikation verantwortlich zu machen – sodass der Auftrag verloren ging.

Wie gelingt guter Content?

Ein Professor an der U5, einer Fachschule für Kommunikationsdesign in München, pflegte seinen Studenten zu sagen: „Ihr dürft alles machen, ihr müsst nur wissen, warum.“ Diese knappe Aussage enthält mehr, als man auf den ersten Blick meint. Sie versöhnt den Wunsch nach spielerischem Umgang und lustvoller Kreativität mit der Anforderung an eine vorhergehende Analyse über Ziele, Ressourcen und Prozesse und eine stringente Ableitung der Mittel und Wege. Analyse und Ableitung helfen den Entscheidern für die interne Argumentation; der kreative Teil ist hoffentlich so stark im Konzept und ansprechend in der Gestaltung, dass er zu Stolz bei den Verantwortlichen, Begeisterung beim Leser bzw. User und durchgehendem Enthusiasmus während seiner Entstehung führt.

Vervollständige den Satz: Content ist immer…

. . . ein Prozess in vielen, kleinen Schritten bis zum Ziel. Content braucht zehn Prozent Inspiration und 90 Prozent Besonnenheit, Umsicht, Stehvermögen, Gespür für Menschen und das Machbare sowie diplomatisches Geschick in der Umsetzung, weil er sehr unterschiedliche Interessen vereinen soll. Das macht es unterwegs manchmal schwierig, führt aber auch regelmäßig zu Freude und Zufriedenheit nach Fertigstellung.

Ebenfalls ein interessanter Content-Buzzer: Ulla Drewitz über Content

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