Guter Content ist wichtiger denn je! Deshalb vermittelt SCRIBERS[HUB] auch erstklassige TexterInnen, AutorInnen und JournalistInnen für Qualitätsinhalte. In der Interview-Reihe „Content-Buzzer“ stellt Sabine Fäth, Gründerin von SCRIBERS[HUB], Kommunikationsprofis alle 14 Tage diese Fragen:
Ulla Drewitz, Journalistin, Medienberaterin und Gründerin von Generation BOLD
Was bedeutet Content für dich?
Content ist für mich die Basis meines Berufes als Journalistin, aber auch die Basis jeder Kommunikation. Ich denke bei Content vor allem an die Vermittlung von Wissen und Information, an „qualifizierten Inhalt und Informationsgehalt“ – so die gängige Definition von Content – und weniger an Unterhaltung, obwohl dies heute sicher vielfach auch mit Content assoziiert wird.
Was war der schlechteste Content, dem du begegnet bist?
Schlechter Content begegnet uns zum Beispiel dann, wenn Journalisten von anderen Journalisten abschreiben ohne die Fakten zu checken oder zu aktualisieren. Wenn News aus Zeitdruck einfach schnell ‚rausgehauen‘ werden ohne noch mal kritisch zu hinterfragen. Wenn Content an der Zielgruppe vorbei produziert und verbreitet wird. Oder wenn Fakten mit Meinung vermischt werden ohne das deutlich zu machen. Also immer dann, wenn schlechte Recherche, schlechte Vorbereitung und schlechte Aufbereitung zusammenkommen. Das verstehe ich überhaupt nicht als ‚Bashing‘ meiner Branche – im Gegenteil. Viele Journalist*innen haben gar keine Möglichkeit mehr, gut recherchierten und hochwertigen Content zu produzieren, denn in den allermeisten Verlagen wurde in den letzten Jahren immer mehr an Personal eingespart, so dass auf immer weniger Schultern immer mehr Arbeit lastet. Zeit für gründliche Recherche, Fakten-Checks und aktuelle Zielgruppen-Analysen bleibt da oft nicht mehr. Leider. Ich bedaure das sehr, da meine journalistischen Anfänge in einer Zeit stattgefunden haben, in der noch hohe journalistische Standards galten.
Wie gelingt guter Content?
Die drei wichtigsten Punkte: 1. Kenne deine Zielgruppe. 2. Setze dich gründlich mit dem Thema auseinander. 3. Biete einen Mehrwert. Wenn du es dann noch schaffst, das Herz, das Bauchgefühl deiner/s Users*in anzusprechen, dann ist das für mich guter Content, dann bleibt der/die Leser*in hängen, dann bleibe ich mit meinem Content im Gedächtnis.
Das verlangt einen großen Einsatz, eine große Motivation und ausreichend Zeit. Schließlich muss ich mich erst einmal mit meiner Zielgruppe auseinandersetzen – und das immer wieder, denn Zielgruppen verändern sich zum Teil sehr schnell, vor allem die jungen. Wie ticken meine Leser/Zuschauer? Welche Bedürfnisse haben sie? Wie wollen sie angesprochen werden? Wie muss der Content für diese spezielle Audience aufbereitet werden und auf welchen Kanälen sollte er verbreitet werden damit er sie auch erreicht? Erst dann kann ich für meine Zielgruppe passende Themen finden mit denen ich mich wirklich gründlich auseinandersetzen muss. Das bedeutet: Die Fakten müssen aktuell und gut recherchiert sein. Und vor allem: ich muss einen Mehrwert bieten, das Thema anders und neu aufbereiten als andere Medien, mit einem anderen ‚Dreh‘, mit neuen Aspekten und Fakten. Wenn ich es jetzt noch schaffe, mit einer emotionalen Story innerhalb der Story nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz des/der Leser*in anzusprechen, habe ich schon sehr viel richtig gemacht. Der finale Dreh- und Angelpunkt ist dann noch eine gut ausgearbeitete Kommunikationsstrategie damit ich meine Zielgruppe auch auf den richtigen Kanälen anspreche.
Diese Standards werden leider nur sehr selten erfüllt. Deshalb sticht guter Content auch so aus der Masse heraus.
Content ist immer…
… die Basis für unser Denken und Handeln. Deshalb ist gut gemachter Content mit Anspruch gerade heute, in einer Zeit in der wir mit Content auf allen Kanälen ständig überflutet werden, immer wichtiger für uns alle.
Ebenfalls ein interessanter Content-Buzzer: Konstanze Hacke über Content