In der Interview-Reihe „Content-Buzzer“ stellt Sabine Fäth – Gründerin von SCRIBERS[HUB] – Kommunikationsprofis alle 14 Tage diese Fragen…
Hannah Krautwald, Chefredakteurin im Etzel Verlag
Was bedeutet Content für Dich?
Guter Content ist für mich, wenn ich zum Beispiel ein Magazin zunächst nur durchblättern möchte, dabei aber direkt bei einem Artikel hängen bleibe, ihn schliesslich bis zum Ende lese und danach noch jemandem vom Inhalt erzähle bzw. etwas für mich daraus mitnehme (beispielsweise Reisetipps, die ich mir tatsächlich für die nächste Reise herausschreibe).
Was war der schlechteste Content, dem Du begegnet bist?
Bei schlechtem Content denke ich sofort an gewisse Online-Artikel, die eine bestimmte Frage, die sehr fesselnd klingt (z.B. „Finde endlich heraus, wie du das Problem xy lösen kannst.“), beantworten wollen und dies in vielen Schritten über mehrere Seiten tun. Der Leser bekommt immer nur kleine Text-Häppchen zu lesen und ist gezwungen unzählige Male auf „weiter“ zu klicken. Die Antwort auf die so brennende Frage fällt oftmals auch noch ernüchternd aus. Das ist für mich Zeitverschwendung und bietet dem Leser keinen Mehrwert.
Wie gelingt guter Content in Zeiten von ChatGPT und Co.?
Ich denke, dass guter Content dann gelingt, wenn man den Leser spüren lässt, dass der Artikel oder die Bildstrecke noch immer aus einer eigenen Auswahl der Themen/Produkte/Tipps besteht. Dann mag die KI auch mal beim ein oder anderen Satz, der dem Redakteur nicht flüssig aus der Feder fließen wollte, alternative Formulierungen geboten haben. Aber das Herzstück des Artikels kommt noch immer vom Redakteur. Denn das Ehrliche, das Persönliche und Selbsterlebte kann die KI nicht liefern – das sind Dinge, die sich noch immer zwischen den Menschen abspielen.
Für unsere mehrseitigen Reportagen über Neu- oder Umbauten (in den Magazinen „Häuser Modernisieren“ und „Das Einfamilienhaus“) sind wir selbst vor Ort und sprechen mit den Architekten und den Bauherren über ihre Wünsche, Ideen und Umsetzungen. Unser Fotografen-Team porträtiert die Häuser dann und kann auch dort wieder Rücksicht auf gewisse Aspekte und Details nehmen. Das ist Content, der nicht von der Stange kommt.
Vervollständige den Satz: Content ist immer…
…King!