Petra Wiesmayer: „So kurz wie möglich, so ausführlich wie nötig“

So kurz wie möglich, so ausführlich wie nötig
So kurz wie möglich, so ausführlich wie nötig

Guter Content ist wichtiger denn je! Deshalb vermittelt SCRIBERS[HUB] auch erstklassige TexterInnen, AutorInnen und JournalistInnen für Qualitätsinhalte. In der Interview-Reihe „Content-Buzzer“ stellt Sabine Fäth, Gründerin von SCRIBERS[HUB], Kommunikationsprofis alle 14 Tage diese Fragen:

Petra Wiesmayer, Journalistin und Autorin, Content Editor bei Cazoo

 

Was bedeutet Content für Dich?

Das, was das Wort bedeutet: Inhalt. Informationen, die gut recherchiert und wahrheitsgetreu sind. Das heißt, dass der Content für den Leser und die Leserin in erster Linie einen Mehrwert an Information verständlich vermittelt und zielgruppengerecht geschrieben ist. In meinem Fall – ich komme aus dem Motorsport- und Automotive-Bereich – heißt das, dass ich, je nach Medium, nicht nur für Insider schreibe. Ich muss bedenken, dass ich für Leser und Leserinnen schreibe, die vielleicht mit Fachausdrücken nichts anfangen können und sich einfach nur mal schnell über ein Thema informieren wollen. Gleichzeitig heißt das, dass ich keine Romane schreibe, nur um des Schreibens willen, sondern dass ich das, was ich sagen will, so kurz wie möglich und so ausführlich wie nötig formuliere. Außerdem überlege ich auch immer folgendes: Würde ich das alles lesen wollen und würde ich bis zum Ende lesen? Das führt dann auch mal dazu, dass ich Texte kürze.

Was war der schlechteste Content, dem Du je begegnet bist?

Da gibt es leider jeden Tag jede Menge. Das können Texte sein, die ganz offensichtlich nur geschrieben wurden, um Platz zu füllen und bei denen man sich am Ende fragt, ob überhaupt irgendeine Aussage darin steckt – sprich, es ist „Content“ ohne jeglichen Inhalt. Es können sogenannte Fake News sein, die die Leser auf eine bestimmte Seite ziehen oder eine bestimmte Ideologie, bzw. Angst und Schrecken verbreiten wollen. Ebenso schlechter Content sind meiner Meinung nach die absurden Verschwörungstheorien oder -ideologien, für die es keinerlei Beweise gibt, die dafür aber offensichtliche Fakten leugnen. Die werden seit ein paar Jahren ja auch immer mehr. Es können reißerische Überschriften sein, die mit dem Text, der dann folgt, absolut nichts zu tun haben. Es können schlecht recherchierte Artikel sein, deren Wahrheitsgehalt zweifelhaft ist, oder die sich oft ganz einfach widerlegen lassen. Es können Texte sogenannter „Experten“ sein, die sich nur wichtigmachen wollen und im Grunde keine Ahnung haben. Auch Artikel, die entweder lustlos geschrieben sind oder bei denen der Autor / die Autorin eigentlich nur für sich selbst schreibt, können zu recht schlechtem Content werden.

Wie gelingt guter Content?

In erster Linie, wenn ich weiß, worüber ich schreibe, d.h., wenn ich sozusagen „bei meinen Leisten bleibe“. In meinem Fall heißt das, dass ich zum Beispiel nicht plötzlich denke, ich könnte über Mode, Politik oder Wirtschaft schreiben. Da kann nichts bei rauskommen. Das überlasse ich lieber denen, die sich damit beschäftigen und auskennen. Wenn ich mir dann noch die Zeit nehme, mein jeweiliges Thema, über das ich schreiben will, zu recherchieren und auch echtes Interesse und Spaß an dem habe, was ich tue, ist die halbe Arbeit schon getan. Und wenn ich dann noch alles – für meine jeweilige Zielgruppe – so formuliere, dass es informativ und interessant zu lesen ist, sollte am Ende guter Content das Ergebnis sein.

Vervollständige den Satz: Content ist immer…

…informativ, wahrheitsgetreu und, je nach Art des Textes, neutral geschrieben, ohne dass der Autor oder die Autorin die eigene Meinung zum Thema in den Vordergrund stellt. Außer natürlich bei Kolumnen oder Editorials, aber auch da sollte ein gewisser, unvoreingenommener Informationsgehalt enthalten sein. Im besten Fall regt (guter) Content den Leser und die Leserin zum Nachdenken und vielleicht zu Diskussionen an.

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