Qualitäts-Content ist wichtiger denn je! Deshalb vermittelt SCRIBERS[HUB] auch erstklassige TexterInnen, AutorInnen und JournalistInnen dafür.
In der Interview-Reihe „Content-Buzzer“ stellt Sabine Fäth, Gründerin von SCRIBERS[HUB], Kommunikationsprofis alle 14 Tage diese Fragen:
Laura Freutel, Digital Consultant
Was bedeutet Content für Dich?
Content ist für mich die Basis jeglicher Kommunikation. Dabei kann Content sehr vielfältig sein und in unterschiedlichen Formen auftreten. Content kann reiner Text sein, aber auch visuelle Elemente enthalten wie Bilder oder Videos. Gerade tut sich viel im Bereich Musik in Kombination mit visuellen Elementen. Der Kreativität und Individualität sind im Bereich Content keine Grenzen gesetzt. Das finde ich persönlich sehr spannend.
Tatsächlich hat mich das Thema Content schon immer interessiert. Bereits zu Schulzeiten habe ich mich auf Hausaufgaben gestürzt, bei denen man Aufsätze schreiben oder Gedichte analysieren musste. In meiner Freizeit habe ich mit meinem Kassettenrecorder (ja, ich bin alt 😉) eigene Songs aufgenommen. Von meinem ersten eigenen Gehalt habe ich mir eine Kamera gekauft und eigene Videos gedreht. Diese frühe Leidenschaft für Content führte dann zu der Wahl meines Studiums „Kulturwissenschaften mit Schwerpunk Kommunikation & Medien“ und später zu meiner Berufswahl, die ich bis heute nicht bereue – im Gegenteil ich liebe meinen Job! Für mich ist guter Content in der Regel informativ, relevant, ansprechend und vor allem wertvoll für die Zielgruppe. Wobei der Fokus auf „wertvoll“ liegt. Denn wertvoller Content erzeugt einen Mehrwert für seine Empfänger. Gerade im Social Media Bereich, in dem ich beruflich viel unterwegs bin, ist Mehrwert sehr wichtig.
Was war der schlechteste Content, dem Du begegnet bist?
Das ist eine schwere Frage. Hier könnte man sicherlich ein paar misslungene Influencer-Kampagnen nennen oder Werbekampagnen, die fragwürdig erschienen. Das ist aber sehr subjektiv, denn der Erfolg von Content hängt immer sehr stark vom Empfänger ab. Was mich persönlich allerdings ärgert ist, wenn man mit Agenturen zusammenarbeitet und auf echte Experten hofft aber als „kleiner“ Kunde nur halbherzig abgespeist wird. Zu diesem Thema fällt mir ein ehemaliger Kunde aus dem medizinischen Bereich ein. Ich war damals neu in einer Agentur und bekam einen sehr unglücklichen Kunden zugewiesen. Der Kunde war zurecht sehr enttäuscht, weil zuvor keine Leidenschaft in den Social Media Content geflossen war. Es fehlte eine Strategie sowie ein Konzept – grundlegende Dinge, ohne die man nicht starten sollte. Bei dem Kunden wurde wild mit Photoshop herumexperimentiert, halbherzige Texte zu fragwürdigen Feiertagsposts füllten den Kanal. Die gesetzten Ziele wurden nicht erreicht und Social Media in Frage gestellt. Das konnte ich gut nachvollziehen bei den Resultaten. Hier musste zunächst viel Vertrauensarbeit geleistet werden, um den Kunden zu halten und die Ziele zu erreichen.
Wie gelingt guter Content in Zeiten von ChatGPT und Co.?
Aus meiner Erfahrung heraus sind die folgenden Merkmale Indizien, um guten Content zu erstellen:
1. Relevanz:
Als ich vor einigen Jahren bei einem globalen Kamerahersteller tätig war, haben wir eine Kamera auf den Markt gebracht, die eine weibliche Zielgruppe ansprechen sollte. Vorheriger Content der Marke war, wie Umfragen ergeben hatten, weniger ansprechend für eine weibliche Käuferschaft. Die Texte waren inhaltlich sehr technisch und die Visuals sehr dunkel, um hier nur zwei Beispiele zu nennen. Für die neue weibliche Zielgruppe haben wir dann extra Content erstellt. Inhalt der neuen Content-Formate waren weniger technische Spezifikationen. Es gab stattdessen zum Beispiel mehr Tutorials wie man bestimmte Fotos erstellen kann. Wir haben damals sogar einen eigenen Instagram Kanal eröffnet, der sehr schnell eine große Followerschaft hatte und hohe Interaktionszahlen erzielen konnte. Das hat zwar viele Ressourcen gekostet aber war definitiv ein wichtiger Schritt zum Erfolg. Ohne diesen spezifischen Content wären wir sicherlich für die Zielgruppe nicht relevant gewesen.
2. Ein absolutes MUSS – Visuelle Elemente:
Grafiken, Bilder und Videos sollten unbedingt mitbedacht werden, wenn ich Content erstelle. Bei Content denkt man vielleicht zunächst an reinen Text. Doch gerade visuelle Elemente erhöhen die Aufmerksamkeit, was im Social Media Bereich absolut notwendig ist. Ich würde keine Postings veröffentlichen ohne visuelles Element. Ich weiß allerdings, dass gerade visueller Content wie Fotos oder Videos für viele Unternehmen eine Hürde darstellen. Gerade Videos performen gut im Social Media Bereich. Diese sind aber oft aufwendiger in der Produktion und im Zweifelsfall auch noch sehr kostspielig. In meiner Zeit als Digital Manager bei einer der weltweit größten Redereien, stand ich zu Beginn meiner Tätigkeit ebenso vor dieser Herausforderung. Uns hat es damals geholfen einen Fotografen mit aufs Schiff zu schicken. Dadurch haben wir super viele Bilder erhalten und auch einige Videos. Auch Mitarbeiter haben immer wieder Bilder geschickt ebenso die stetig wachsende Instagram Community. Gerade Mitarbeiter, aber auch Follower würde ich immer wieder aktiv einbinden. Kleine Challenges oder Gewinnspiele mit Followern funktionieren meistens sehr gut, um an Bild- oder Videomaterial zu kommen.
3. Zielgruppenorientierung:
Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe sollten stets berücksichtigt werden. Ich bin der Meinung: Je besser man die Zielgruppe kennt und versteht, desto besser performen die Inhalte. Um die Zielgruppe und somit im Zweifelsfall auch deine Followerschaft besser zu verstehen, solltest du unbedingt regelmäßig in deine Insights gucken und Reportings auswerten. Ich fand Reportings früher immer sehr lästig. Ich bin kein Zahlenmensch. Doch dann habe ich daraus eine Art persönliche Challenge gemacht. Mein Ziel war es die Community so gut es geht zu verstehen. Ich habe mich gefragt, welche Art von Content besonders gute Ergebnisse erzielt und versucht den Content dahingehend zu optimieren. Ziel war es immer im darauffolgenden Monat noch bessere Ergebnisse zu erreichen. Irgendwann habe ich mich richtig auf die monatliche Auswertung der Zahlen gefreut. Es war wie ein Beweis oder die Anerkennung der monatlichen Aktivitäten.
Und noch einmal zu ChatGPT und Co.: Ich liebe diese Technologien. Sie erleichtern den Arbeitsalltag enorm. Ich nutze viele Tools aktuell zur Inspiration. Aber danach muss der Content natürlich noch kuratiert werden und eine persönliche Note erhalten. Ich finde das ist genau der Twist, den KI, AI und Co. noch nicht zu 100% schaffen.
Vervollständige den Satz: Content ist immer…
…dann erfolgreich, wenn er die beabsichtigen Ziele erreicht und einen Mehrwert für den Empfänger bietet. Das kann bedeuten, dass man vielleicht auch mal von Plänen abweichen muss, um relevant für die Zielgruppe zu bleiben. Gerade die Möglichkeit sich immer wieder in neue Zielgruppen hineinzudenken, macht meinen Job so unglaublich spannend und führt am Ende zu nachhaltigem Erfolg.