Qualitäts-Content ist wichtiger denn je. Deshalb vermittelt SCRIBERS[HUB] erstklassige TexterInnen, AutorInnen und JournalistInnen für jede Branche, jedes Thema, jeden Kanal. In der Interview-Reihe „Content-Buzzer“ stellt Sabine Fäth – Gründerin von SCRIBERS[HUB] – Kommunikationsprofis alle 14 Tage diese Fragen…
Julia Kristin Saßmannshausen, Regionalleiterin Norddeutschland der Roland Berger Stiftung
Was bedeutet Content für Dich?
Content ist für mich gestaltete Wirklichkeit. In der Welt der Stiftungen bedeutet das: Inhalte, die nicht nur informieren, sondern inspirieren. Ob wir Geschichten aus dem (Stiftungs-) Leben unserer Stipendiat:innen erzählen, Positionen zur Bildungs- oder Demokratieförderung veröffentlichen oder Debattenräume gestalten: Content ist das Medium, durch das wir Haltung zeigen, Überzeugung teilen und Vertrauen aufbauen.
Was war der schlechteste Content, dem Du begegnet bist?
Der schlechteste Content ist für mich jener, der vorgibt, etwas zu sagen, aber nichts sagt. Glatte, bedeutungsleere Texte, die Zielgruppen unterschätzen und im Grunde nur semantischen Lärm erzeugen. Solcher Content verfehlt seinen Zweck und kostet Vertrauen.
Wie gelingt guter Content von Mensch zu Mensch mit KI?
Indem wir KI als das begreifen, was sie ist: ein Werkzeug zur Mustererkennung, aber kein Träger von Bedeutung. Guter Content entsteht aus einem bewussten Weltverhältnis – aus der Fähigkeit, zwischen Relevanz und Rauschen zu unterscheiden. Natürlich kann KI helfen, Strukturen zu ordnen oder Inhalte zugänglich zu machen. Aber erst in der menschlichen Urteilskraft – gespeist aus Erfahrung, Kontextwissen und ethischer Reflexion – entsteht das, was wirklich trägt.
Welche Mischung an Talenten und Fähigkeiten sollte ein Content-Team heute mitbringen?
Im Kontext einer Stiftung braucht ein effektives Content-Team mehr als bloßes Technikverständnis und Textsicherheit. Es erfordert Persönlichkeiten mit ausgeprägtem politischem Urteilsvermögen, gesellschaftlicher Sensibilität und einem differenzierten Verständnis von Sprache als soziale Handlung. Zentral sind Kompetenzen wie Empathie, analytisches Denkvermögen und rhetorische Kraft – gepaart mit der Bereitschaft zu kontinuierlicher Weiterentwicklung.
Ein überzeugendes Team verbindet strategische Weitsicht mit kreativem Erzählen, kennt seine Zielgruppen ebenso gut wie die Funktionsweise von Algorithmen, beherrscht Storytelling und übernimmt konsequent Verantwortung. Technische Werkzeuge und multimediale Fähigkeiten sind zwar unverzichtbar, doch im Kern steht ein gemeinsames Wertefundament sowie die Fähigkeit, kollaborativ Wirkung zu entfalten. Denn Content ist immer auch Verantwortung – für das, was wir in der öffentlichen Sphäre ermöglichen und prägen.
Vervollständige den Satz: Content ist immer…
… eine Entscheidung. Für Perspektive, für Wirklichkeitsdeutung – und für die Menschen, die wir erreichen wollen.


