Julia Francesca Empelmann: „Anstatt mit Prämissen zu arbeiten, sprecht mit Personen aus der Zielgruppe“

Julia Francesca Empelmann von hypr im Scribershub Content Buzzer

Guter Content ist wichtiger denn je! Deshalb vermittelt SCRIBERS[HUB] auch erstklassige TexterInnen, AutorInnen und JournalistInnen für Qualitätsinhalte. In der Interview-Reihe „Content-Buzzer“ stellt Sabine Fäth, Gründerin von SCRIBERS[HUB], Kommunikationsprofis alle 14 Tage diese Fragen:

Julia Francesca Empelmann, Attention Managerin bei hypr

Was bedeutet Content für Dich?

Content bedeutet für mich mediale Inhalte, wobei diese uns täglich in verschiedenen Formen (z. B. Audio, Bewegtbild, Grafik, Text) und über verschiedene Kanäle begegnen. Für mich persönlich ist Content teils auch eine Quelle der Inspiration: Content informiert, bewegt oder regt zum Denken oder Handeln an. Somit sorgt Content, egal ob guter oder schlechter, für Gesprächsstoff – und für Aufmerksamkeit.

Was war der schlechteste Content, dem Du begegnet bist?

Wenn Content an der Zielgruppe und dem Zielmedium vorbei geplant ist, ist das schlecht. Als Ausstehende:r merkt man recht schnell, ob sich der oder die Absender:in des Contents (Content Creator) mit der Thematik inhaltlich befasst hat, sich mit den strategischen Zielen und technischen Gegebenheiten (des Zielmediums) auskennt – oder eben nicht. Wenn Content (optisch oder akustisch) nicht ansprechend gestaltet ist, ist das auch nicht optimal, weil dadurch die Kernbotschaft oft nicht wie gewünscht ankommt. Zum Beispiel, wenn in einem Podcast eine mangelnde Tonqualität vom eigentlichen Inhalt ablenkt. Wenn Content zudem sehr schnell produziert werden muss – dadurch aber die Gestaltung und strategische Zielsetzung nicht durchdacht sind – ist das nicht gut.

Wie gelingt guter Content?

Content sollte nie nur des Contents wegen erstellt werden, sondern einem strategischen Ziel nachgehen und einen Mehrwert (für die jeweilige Zielgruppe) schaffen. Guter Content zeichnet eine intensive, vorangegangene Recherche und Auseinandersetzung mit der Thematik aus. Nur, wenn man die Thematik verstanden hat, kann man sie nach außen hin auch erklären. Content gelingt dann, wenn vom Zielmedium und der Zielgruppe her gedacht wird – es sich also um nutzerfreundliche Inhalte handelt. Ein Tipp für die Planung von Content ist: Anstatt mit Prämissen zu arbeiten, sprecht vorher mit Personen aus der Zielgruppe, um sie besser zu verstehen. Versucht herauszufinden, wie die Zielgruppe tickt – auch wenn ihr selbst vielleicht nicht Teil davon seid.
Content, welcher auf einem Kanal gut funktioniert, wird nicht 1:1 auf einem anderen Kanal funktionieren. Deshalb ist es wichtig, sich mit Fragen zu befassen wie:
Welches Format muss mein Content für Medium X haben, wie ist die Dramaturgie bestenfalls aufgestellt, damit geklickt und weitergeschaut oder weitergelesen wird? Wie lang darf Content für Medium Y und Medium Z sein? Was muss ich hierfür anpassen? Wie und an welchen Stellen werden Hashtags eingesetzt, wo Geofilter und was funktioniert in einer Caption (Beschreibungstext unter einem Bild) am besten? – Wissen hierzu lässt sich in einigen Ausbildungen oder Studiengängen oder im Selbststudium mit Online-Tutorials erlernen.
Auch bei der Content Produktion gibt es nützliche Helfer und Tricks: Wer beispielsweise visuellen Content für verschiedene Online-Formate (z. B. Webseite, Social Media, etc.) erstellen will, kann mit Adobe Spark (bis zu einem gewissen Punkt) kostenfrei arbeiten. Canva ist ein weiteres Tool, was auch für Anfänger:innen hilfreich sein kann – und es gibt noch viele weitere Tools. Menschen, die beruflich mit Text arbeiten, sollten bestenfalls auch Grundkenntnisse in SEO haben und die Mechanismen von Suchmaschinenrankings & Co verstehen. Zuletzt hört Content Management nicht bei der Erstellung des Contents auf. Auch den Erfolg der Inhalte anhand vorher definierter Kennzahlen (KPIs) zu analysieren – und daraus abgeleitet Optimierungspotenziale zu identifizieren – gehört zum Handwerk von Content Manager:innen dazu. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass hinter gutem Content Verantwortliche stehen, die sich nicht nur mit den strategischen Zielen und der Zielgruppe, sondern auch mit den Gegebenheiten des jeweiligen Zielmediums bestens auskennen.

Vervollständige den Satz: Content ist immer…

… eine Grundlage für Gespräche oder Diskussionen.

Ebenfalls ein interessanter Content-Buzzer: Miriam Herbold-Berneike über Content

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